Bereits zum fünften Mal fand in diesem Jahr eine Gemeinschaftsübung zwischen den Löschgruppen Arloff – Kirspenich, Kirchheim und Kreuzweingarten-Rheder-Billig statt.
Um bei Einsätzen im Grenzgebiet der Städte Euskirchen und Bad Münstereifel besser Hilfe leisten zu können, üben die oben genannten Feuerwehren einmal im Jahr gemeinsam miteinander. Diese Interkommunale Zusammenarbeit der Feuerwehren findet seit 2002 statt und soll zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen den Löschgruppen führen, um in einem Einsatzfall schnell, sicher und effektiv Hilfe leisten zu können. Die Übung wird jedes Jahr von einer dieser drei Löschgruppen ausgearbeitet.
Szenario der diesjährigen Übung, die von K.-H. Bonz von der Feuerwehr Arloff ausgearbeitet wurde, war ein Schwelbrand der unbemerkt im Turm der Arloffer Burg ausgebrochen war.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde 3 Kinder die im Turm spielten der Rückweg nach draußen versperrt. 2 der Kinder flüchteten ins 2. Obergeschoß. Das dritte Kind, ging eine unter einer Klappe gelegene vermeintlich nach unten führende Treppe hinab, gelangte aber nur in einen Zwischenraum und blieb dort bewusstlos liegen.
Gleichzeitig kam es im Burghof zu einem weiteren Unfall, bei dem eine Person unter einem Landwirtschaftlichen Hänger eingeklemmt wurde.
Pünktlich um 19:00 Uhr, rief Übungsleiter Brandinspektor Horst Griesenbrock die Löschgruppe einzeln mit einer 5 minütigen Zeitverzögerung vom Gerätehaus in Arloff ab.
Unter den Augen des stellv. Stadtbrandinspektor Alexander Rheindorf von der Feuerwehr Euskirchen, begann die ersteintreffende Feuerwehr Arloff unter Atemschutz mit mehreren Trupps nach den Kindern im Turm zu suchen.
Die Suche wurde dadurch erschwert, dass der gesamte Turm mittels einer Nebelmaschine eingenebelt war und die Sicht gleich null betrug.
Unterstützt wurden sie durch die Kameraden der Feuerwehr Kirchheim. Während sich die einen in den Turm vorkämpften, hatten die Kameraden der Feuerwehr Kreuzweingarten in der Zwischenzeit eine Wasserversorgung von der Erft aufgebaut und begannen mit der Brandbekämpfung. Zusätzlich stellten sie die Sicherungstrupps für die im Einsatz befindlichen Atemschutztrupps.
Nach absuchen des 1. Obergeschoß, in dem keine Personen gefunden wurden, wurde das 2. Obergeschoß durchsucht und die beiden Kinder gefunden. Sie wurden über das Treppenhaus nach außen geführt. Dazu wurde den Kindern Fluchthauben aufgesetzt.
Von der Übungsleitung wurde den Trupps mitgeteilt, dass noch 1 Kind vermisst wird und wieder in den Turm geschickt. Nach einer intensiven Suche, fanden die Trupps schließlich die Klappe und das vermisste Kind. Jetzt ging die Rettung zügig und das Kind wurde aus dem Turm gebracht.
Zeitgleich mit der Menschenrettung im Turm, begannen weiter Kräfte der Feuerwehr Arloff und Kirchheim mit der Technischen Rettung der eingeklemmten Person im Burghof. Dieser, war beim Ankuppeln eines Anhängers von diesem überrollt und eingeklemmt worden.
Der Hänger wurde gegen wegrollen gesichert. Anschließend wurde der Hänger mittels Unterbaumaterial unterbaut. Nach der Erstversorgung des eingeklemmten durch den Rettungsdienst, wurde der Hänger mit Hebekissen angehoben und die Person gerettet.
Am Ende der Übung, hatten alle Einsatzkräfte die an sie gestellten Aufgaben gemeistert. Den Übungsablauf bezeichnete Brandinspektor Horst Griesenbrock als geordnet und professionell. Trotz alledem, gab es natürlich auch bei dieser Übung Fehler. Letztendlich sind Übungen auch dafür gedacht Schwachstellen aufzudecken, sie zu besprechen und zu korrigieren, damit sie in einem Einsatzfall nicht mehr gemacht werden.
Im Anschluss an die Übung wurden die verbrauchten Kräfte bei einem gemütlichen Beisammensein wieder aufgefüllt.